Rund um die Erde ... mit Gabriele und Herbert Hösler aus Köthen

Namibia

(Reisezeitraum: 10.07.03 - 08.08.03)



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Flug nach Windhoek (10.07.03)
Die Fahrt zum Frankfurter Flughafen nahm um 13.25 Uhr am Köthener Bahnhof ihren Anfang. Über Magdeburg-Hannover fuhren wir mit dem ICE nach Frankfurt. 19.30 Uhr waren die Check-In-Schalter bereits geöffnet, sodass wir unser Gepäck aufgeben konnten. Es war noch bis zum Abflug (22.45 Uhr) genügend Zeit. Mit Air Namibia flogen wir problemlos in Nibias Hauptstadt Windhoek. Dabei wurden wir mit zwei Mahlzeiten und diversen Getränken versorgt. Der Autovermieter hatte für uns bereits einen VW-Polo vorbereitet.
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Windhoek (11.07.03)
Die Fahrstrecke vom Flughafen bis zu unserer Unterkunft betrug 42 km. Die Stadt liegt im Windhoeker Becken, dem annähernd geographischen Mittelpunkt des Landes, eingefasst zwischen den Erosbergen im Osten, den Auasbergen im Süden und dem Khomashochland im Westen und Norden. In der Pension Handke verbrachten wir unsere erste Nacht auf dem Boden Namibias. Die Pension bot uns zwar keinen Luxus, dafür aber eine gut geführte und gemütliche Frühstückspension im Herzen Windhoeks. Das Haus ist sehr zentral gelegen. Zu Fuß in das Stadtzentrum benötigt man zehn Minuten. Das taten wir auch und kehrten zum Nachmittag wieder zurück.

Bereits 17.30 Uhr begann es dunkel zu werden, dann sollte man, so die Aussage der Pensionsangestellten, seine Unterkunft als Tourist nicht mehr verlassen.
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Von Windhoek in die Kalahari (12.07.03)
Uns wurde in der Pension Handke ein reichhaltiges Frühstück serviert, das wir gegen 8.00 Uhr beendeten und uns auf den Weg zur nächsten Unterkunft, der Intu Afrika Kalahari-Lodge aufmachten. Dabei nutzten wir die B 1 Richtung Süden von Namibia. Der erste größere Ort war Rehoboth, dann folgte Kalkrand und kurz vor Mariental führt eine ca. 60 km lange Sand-Schotter-Piste durch die farbige Kalahari zur Lodge.

In der Lodge empfing man uns sehr freundlich, bot uns gekühlte Säfte und feuchte Tücher zur Handreinigung an. Die Lodge war sauber, gemütlich eingerichtet und wir wurden von freundlichen Menschen bewirtet.

Bereits um 15.00 Uhr starteten wir zur ersten Safarie, die 18.00 Uhr beendet wurde. Dabei erfuhren wir interessante Informationen über die Tier-und Pflanzenwelt. Die Kalahari ist eine Sandwüste aus überwiegend feinpulverigem, rotem Sand. Der ausgedehnteste Teil der Kalahari – die „Zentral-Kalahari“ – befindet sich in Botswana und reicht mit seinen westlichen Ausläufern nach Namibia hinein. Der größte Teil der Kalahari wird vor allem von speziellen Dünen- und Wüstengräsern bestimmt, aber auch von hochwachsenden Akazien-Bäumen, die mit ihren langen Wurzeln an die zwar tiefliegenden, aber reichlich vorhandenen Wasseradern gelangen. Die Kalahari ist das Rückzugs- und heute Hauptsiedlungsgebiet der San.
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Mit einem Buschmann in der Kalahari (13.07.03)
Diesmal hieß es zeitig aufstehen (6.10 Uhr), ein kleines Frühstück zu sich zu nehmen, um pünktlich 7.00 Uhr an einer von einem Buschmann geführten Tour dabei zu sein.

Die San pflegten einen mobilen Jäger-und-Sammler-Lebensstil. Im Laufe der Zeit wurden sie von Khoi Khoi-Gruppen, vor allem aber ab dem 15. Jahrhundert von bantusprechenden Gruppen immer weiter in unwirtliche Gegenden abgedrängt. Mit einer ausgewachsenen Körpergröße von 1,40 m bis 1,60 m wurden die San manchmal als Pygmäen bezeichnet, stehen jedoch mit diesen in keiner Relation. Im gesamten südlichen Afrika leben heute noch etwa 100.000 San, Namibia bevölkern etwa 38 000.

Die San organisieren sich ohne ein übergeordnetes politisches Führungssystem. Auch eine formale Rechtsprechung wird nicht ausgeübt. Verstöße gegen die moralischen Grundsätze der San werden schlimmstenfalls mit einem Ausschluss aus der Gemeinschaft geahndet. Mobile Kleingruppen von oft 40 bis zu höchstens 200 Menschen setzen sich – neben verwandtschaftlichen Beziehungen – nach persönlichen Vorlieben flexibel zusammen. Über Gruppenbelange (wie Jagd, Ortswechsel usw.) wird gemeinsam entschieden. Einfluss auf Entscheidungen haben hierbei individuelle Erfahrungen, Kenntnisse und Überzeugungskraft. Spezialisierte Berufe sind nicht bekannt. Allerdings findet eine Arbeitsteilung nach Geschlechtern statt. Die Jagd auf größeres Wild wird ausschließlich von Männern durchgeführt.

Die San jagen mit Wurfspeeren sowie vergifteten Pfeil und Bogen. Im Laufe eines Jahres legen sie bei ihren Jagdzügen bis zu 4000 km zurück. Die Beute reicht von Termiten bis zu Giraffen. Während der Jagd kauen sie oft auf Stücken der Hoodia, dies unterdrückt das Hunger- und Durstgefühl. Gegessen wird während der Jagd wenig. Allerdings greifen die San-Jäger gelegentlich auf vorher im Jagdgebiet vergrabene und mit Wasser gefüllte Straußeneier zurück. Das Wasser wird auch durch Abschöpfen des morgendlichen Taus gewonnen. Eingesetzt werden auch Fallgruben, Fangkrale, Schwerkraftfallen und Schlingen.
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Der Köcherbaumwald bei Keetmanshoop (14.07.03)
Wir verließen gegen 7.50 Uhr die Lodge und fuhren zum Hardap Dam. Der Hardap Dam ist der größte Stausee in Namibia mit einer Wasserfläche von rund 25 Quadratkilometern und einer Staumauer von 862 Metern Länge. Aufgestaut wird der Fish River, der einzige Fluss im Landesinneren, der nahezu ganzjährig Wasser führt. Der Stausee ist ein beliebtes Wassersportrevier und Naherholungsgebiet für die Windhoeker. Am westlichen Seeufer schließt sich ein kleines Natur- und Wildschutzgebiet von rund 20.000 Hektar Größe an. Durch den 1962 errichteten Stausee konnte in der Region Bewässerungslandbau in nennenswertem Umfang eingeführt werden, was auch dem Ort Mariental erheblichen Auftrieb gab. Unterhalb des Stausees werden heute vor allem Melonen, Luzerne, Wein und Mais angebaut.

In Mariental, füllten wir unseren Tank wieder auf und fuhren auf der B 1 über Gibeon nach Keetmanshoop zur Pension Gessert. Keetmanshoop zählt heute rund 20.000 Einwohner.

Rund 13 Kilometer nordöstllich von Keetmanshoop liegt der spektakuläre, viel fotografierte und mittlerweile zum National Monument deklarierte Köcherbaumwald auf der Farm Gariganus. Dort fuhren wir am späten Nachmittag hin. Die bis zu neun Meter hohen Gewächse sind Sukkulenten. Sie passen sich an die extremen Umweltbedingungen an, indem sie in ihrem Stamm Wasser speichern. Köcherbäume blühen erstmals nach 20 bis 30 Jahren und können bis zu 300 Jahre alt werden. Das Holz ist sehr leicht und innen schwammig. Da sich Stamm und Äste leicht aushöhlen lassen, wurden sie von den einst hier lebenden Buschmännern als Köcher für ihre Pfeile benutzt.

Wir unternahmen vor dem Sonnenuntergang noch einen kleinen Spaziergang in den naheliegenden Giants Playground. Der Spielplatz der Riesen ist eine bizarre Felslandschaft. Die aufgetürmten Dolerit-Felsen sehen aus, als seien sie das Werk von Riesen, jedoch sind sie durch Block-Verwitterung entstanden. Die Gesteinsblöcke bestehen aus 170 Millionen altem Basalt vulkanischen Ursprungs, der oft mit Wüstenlack überzogen und durch Sandschliff auf Hochglanz poliert ist. Hier leben auch Klippschliefer. Ein 45-minütiger markierter Rundweg führt durch das 5 km² große Gelände.

Bevor wir uns auf den Sonnenuntergang vorbereiteten, sahen wir noch der Fütterung der handzahmen Geparde auf der Farm Gariganus zu.
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Zum Canon Roadhouse und Fish River Canyon (15.07.03)
Der Tag begann mit einem exzellenten Frühstück in der Pension Gessert. Gegen 8.30 Uhr starteten wir zunächst auf der B 4 in Richtung Lüderitz und verließen dann bei Seeheim die geteerte Straße, um auf einer Sandpiste (C 12) zu unserem nächsten Quartier, dem Canon Roadhouse zu gelangen. Am Nautedam legten wir die erste Pause ein. Dieser Stausee ist der drittgrößte Namibias, der 1972 eingeweiht wurde. Die Staumauer, die den Löwenfluss staut, ist immerhin 470 m lang und 37 m hoch. Von der Vogelwelt war leider nicht viel zu sehen.

In der reservierten Unterkunft, die nahe dem Canyon liegt, wurden wir sehr freundlich vom deutschsprechenden Personal empfangen und versorgt. Am Nachmittag unternehmen wir eine Fahrt zum Fish River Canyon. Der Fischfluss-Canyon liegt im südlichen Namibia und ist mit etwa 160 km Länge, bis zu 27 km Breite und bis zu 550 Meter Tiefe vom Fischfluss ausgewaschenem Flussbett der größte Canyon Afrikas und gilt nach dem Grand Canyon als zweitgrößter Canyon der Erde. Hier wurden Rekordtemperaturen von mehr als 50 °C gemessen. Ein Abstieg abseits der Zugangsschotterstraße ohne Führung ist lebensgefährlich und deshalb verboten.

Der Fischfluss ist mit einer Länge von über 650 km der längste Fluss Namibias. Er durchfließt die "Hunsberge" und beginnt bei Seeheim im Norden und endet im Süden bei Ai-Ais, während der Fluss erst einige Kilometer danach in den Oranje mündet, den Grenzfluss zur Republik Südafrika. Aufgrund der reduzierten Wasserführung unterhalb des Hardap-Damms ist nicht nur die zukünftige Auswaschung des Flussbettes minimiert, sondern es wird sich im Laufe der Zeit auch die Vegetation am Flusslauf verändern. Trotzdem lassen sich im Flussbett selbst in regenarmen Zeiten einzelne Tümpel finden, die wahrscheinlich von Grundwasser das ganze Jahr gespeist werden. Die Wasserstellen werden sowohl von einigen Antilopenarten als auch von Leoparden genutzt. Der Canyon ist nicht zuletzt deshalb zu einem Naturschutzgebiet erklärt worden.
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Ai Ais-Thermalbad (16.07.03)
Im Roadhouse empfahl man uns, der Canyon Lodge, die nur 20 km vom Fischfluss Canyon entfernt liegt, einen Besuch abzustatten, was wir auch taten. Diese Anlage erscheint wie eine Oase in einer scheinbar verlassenen Gegend. 25 Bungalows mit Klimaanlage und Bad, aus Natursteinen errichtet und mit Stroh gedeckt, schmiegen sich zwischen die mächtigen Granitfelsen und vermitteln dem Gast das Gefühl, in der Natur zu wohnen. Die Bungalows passen sich perfekt in Aussehen und Form den Felsformationen an. Das alte Farmhaus, 1908 von drei Brüdern aus Bayern erbaut, wurde restauriert und dient heute als Restaurant. Es ist liebevoll dekoriert. Wir tranken einen geschmackvollen Kaffee und fuhren danach auf einer miserablen Schotterpiste, die streckenweise einem Waschbrett glich, in das etwa 85 km entfernte Thermalbad nach Ai Ais.

Während unseres Besuches gab es nur ein Freibad. Inzwischen wurde am 27. August 2009 ein Hallenbad mit unterschiedlich temperierten Becken feierlich eröffnet. Das Thermalwasser ist rund 60 °C heiß und reich an Sulfaten, Chloriden und Fluoriden. Die Außentemperaturen steigen bis auf 45 °C, nicht selten sogar noch höher.

Am späten Nachmittag kehrten wir in unsere Unterkunft zurück, wo wir noch vor dem leckeren Abendessen einen Spaziergang in das Umland des Roadhouse unternahmen. Im Restaurant prasselte das Kaminholz. Man bot uns ein wärmendes Plätzchen an und verwöhnte uns. Der genossene Rotwein sorgte für einen baldigen Schlaf in einer extremen Stille, nachdem man die Notstromaggregate ausgeschaltet hatte.
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Nach Lüderitz (17.07.03)
Knapp die Hälfte der Fahrt vom Roadhouse nach Lüderitz muss man auf einer Schotterpiste zurücklegen. Bei Seeheim beginnt dann die Teerstraße, die über Goageb und dem Ort Aus auf der B 4 bis nach Lüderitz führt. Diese Hafenstadt am östlichen Südatlantik ist zugleich auch Kreisstadt in der Region Karas mit rund 12.00 Einwohnern. Wir blieben zwei Tage im preisgekrönten Sea-View Hotel Zum Sperrgebiet. Hier bot man uns guten Komfort.

Die Stadt an der Lüderitzbucht wurde am 12. Mai 1883 gegründet und nach dem Bremer Kaufmann Franz Adolf Eduard Lüderitz benannt. Lüderitz liegt an einer der wenigen natürlichen Buchten der ansonsten unwirtlichen, durch die Namib geprägten Wüste der Diamantenküste.

Im Jahr 1908 wurden Diamanten bei Lüderitz entdeckt, was zu einem kurzzeitigen Boom führte. Beim Bau einer Schmalspurbahn entdeckte der schwarze Arbeiter Zacharias Lewela einen Diamanten, als er gerade mit Schaufelarbeiten in einem von Dünen verwehten Abschnitt beschäftigt war. Er brachte ihn dem Bahnmeister August Stauch, der zuvor seinen Arbeitern den Auftrag gegeben hatte, auf seltsame Steine zu achten und sie zu ihm zu bringen. Zusammen mit dem Oberingenieur Sönke Nissen erwarb Stauch daraufhin die Schürfrechte in diesem Gebiet, was beide zu Millionären machte. Der eigentliche Finder bekam nichts. In der Folgezeit entwickelte sich Lüderitz zu einem florierenden Handelshafen. Der zunehmend industriell betriebene Diamantenabbau, die mit ihm ins Land strömenden Glücksritter und der Bau der Diamantensiedlung Kolmanskuppe brachten auch für Lüderitz einen steilen Aufstieg zu einer ausgesprochen wohlhabenden Stadt mit sich.

Ab 1920 verlor Lüderitz an Bedeutung, da sich der Diamantenabbau immer weiter nach Süden verlagert hatte. Es etablierten sich eine bescheidene Fischfangindustrie und in ihrem Umfeld einige Bootswerften. Daneben existierten noch einige kleinere Teppichwebereien, da im Süden des heutigen Namibia die Karakulschafzucht mit einigem Erfolg betrieben wurde. Ansonsten aber hatte Lüderitz bald nichts mehr zu bieten, sodass der einst wohlhabenden Stadt ein ähnliches Schicksal wie Kolmanskuppe zu drohen schien. Die Wirtschaft beruht heute vorwiegend auf Fischfang und Tourismus. Anlässlich der 100-Jahr-Feier der Stadt im Jahre 1983 wurden zahlreiche Gebäude aus der Kolonialzeit restauriert. Die Felsenkirche ist das Wahrzeichen der Stadt. Die Bezeichnung „Felsenkirche“ stammt von ihrer Lage auf dem felsigen Diamantberg. Die Kirche wurde am 4. August 1912 eingeweiht. Das Altarfenster war eine Spende von Kaiser Wilhelm II.
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Kolmanskop (18.07.03)
An diesem Tag hatten wir zwei Ziele. Früh fuhren wir nach Kolmanskop und Nachmittag zur Diaz-Spitze.

Am Vortag hatten wir uns schon die Tickets für den Besuch der Kolmannskuppe, einer aufgegebenen Siedlung, besorgt. Der Ort liegt ungefähr zehn Kilometer östlich der Hafenstadt Lüderitz und ist nach dem Nama Coleman benannt, der dort 1905 mit seinem Ochsenkarren in einer Düne stecken blieb. Er wurde gerettet, musste jedoch seinen Ochsenkarren zurücklassen.

1905 erreichte die Lüderitz-Eisenbahn den Ort auf ihrem Weg nach dem Dörchen Aus. Kolmanskuppe verdankt seine Entstehung den Eisenbahnarbeitern, wo man am benachbarten Bahnhof Grasplatz 1908 zufällig die ersten Diamanten fand. Der dadurch ausgelöste Boom sorgte für ein schnelles Wachstum dieser zunächst nur als Diamantsucher-Camp gedachten Siedlung an der Nordgrenze des Diamantensperrgebiets. Der auf Diamanten gründende Reichtum der Bewohner ließ einen Ort entstehen, in dem aller Luxus vorhanden war, der damals für Geld zu bekommen war – und das in einer Umgebung, die trostloser und lebensfeindlicher hätte nicht sein können. Es gab kein Wasser, keinen Regen, keine Erde, in der auch nur das Geringste hätte wachsen können, keinerlei Infrastruktur – nur Sand, regelmäßig heftige Sandstürme und eine unbarmherzige Hitze.

Trotz dieser Umstände lebten hier bis zu 400 Menschen und es entstanden hochherrschaftliche Steinhäuser nach deutschem Vorbild. Neben Unterkünften für die Arbeiter (getrennt nach Verheirateten und Junggesellen) gab es Verwaltungs- und Dienstgebäude. Zur Infrastruktur gehörten ein Elektrizitätswerk, ein Krankenhaus (mit der ersten Röntgenstation Afrikas), eine Eisfabrik zur Herstellung von Blockeis für die Eisschränke der Bewohner, einen Tante-Emma-Laden, eine Metzgerei, ein Ballsaal genanntes Gebäude mit Theater, Turnhalle und Großküche, eine Kegelbahn und eine Schule. Sogar ein Salzwasser-Schwimmbad und eine Schmalspurbahn für den Transport von Waren und Personen innerhalb des Ortes waren hier zu finden. Das Wasser dafür und alles, was sonst noch zum täglichen Leben nötig war, musste aus dem rund 1000 km entfernten Kapstadt herantransportiert werden. Das Baumaterial für die Häuser, deren Einrichtungen, die Maschinen und alles, was man damals in Europa unter Luxus verstand, kam aus Deutschland und wurde meist in Lüderitz angelandet.

Kolmanskuppe galt damals als die reichste Stadt Afrikas, was angesichts der geringen Einwohnerzahl wohl auch stimmen mag. Dennoch war Kolmanskuppe nur ein Paradies auf Zeit. Die naheliegenden Diamantenfelder waren bald abgebaut und so verlagerte sich die Diamantenförderung immer weiter nach Süden. 1930 wurde der Diamantenabbau bei Kolmanskuppe ganz eingestellt. Die Bewohner verließen nach und nach den Ort und überließen ihn der Wüste. Die letzte Person lebte hier bis in die 1960er Jahre. Viele Wohnungseinrichtungen wurden erst gar nicht mitgenommen.

Die Wüste holte sich im Laufe der Jahrzehnte zurück, was der Mensch ihr abgerungen hatte. Die Häuser verfielen zusehends und in den Ruinen häufte sich der Sand meterhoch. Die Inneneinrichtung wurde teilweise zerstört oder mitgenommen. Kolmanskuppe war endgültig eine Geisterstadt. Nur ein zaghafter, zunächst auf Privatinitiative beruhender Museumsverkehr brachte gelegentlich ein bisschen Leben zurück. Erst als in den 1990er Jahren auch Lüderitz einen wirtschaftlichen Aufstieg erlebte, widmete man Kolmanskuppe wieder mehr Aufmerksamkeit. Man begann, einige erhaltenswerte Gebäude zu restaurieren, Räume wieder originalgetreu zu möblieren und nach und nach einen geordneten Museumsbetrieb einzurichten.

Die Diaz-Spitze ist ein Sporn der Lüderitzhalbinsel. Sie ragt rund 50 m in den Südatlantik. Zu besichtigen ist eine 1921 gefertigte Kopie des Originalkreuzes von Bartolomeu Diaz, einer Kreuzsäule, die er hier am 25. Juli 1488 aufgestellt hat. Das über die Jahrhunderte verwitterte Originalkreuz befindet sich im Deutschen Historischen Museum in Berlin.
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Ruhetag in Lüderitz (19.07.03)
Diesen Tag verbrachten wir in Lüderitz am Strand, um uns von den bisherigen Anstrengungen zu erholen. Am Abend stellten wir fest, dass an beiden Vorderreifen unseres Mietwagens der Luftdruck erheblich nachgelassen hat, was uns nicht ganz ruhig schlafen ließ. Den Grund kannten wir nicht.
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Von Lüderitz zur Gästefarm Sinclair (20.07.03)
Die Strecke von Lüderitz zur Gästefarm Sinclair (ca. 280 km) verläuft auf der B 4 bis zum Ort Aus. Dann mussten wir links auf die C 13 abbiegen und vor Helmeringhausen auf die C 27. Von Aus führt eine miserable Schotterstraße bis zum Ziel, die meist nur im Schritttempo zu fahren war und unsere Zeitvorgabe erheblich überschritt.

Bevor wir die Gästefarm erreichten, waren ein paar Probleme mit dem Auto zu lösen. Die deutschsprechende Hotelbesitzerin organiserte in einer Werkstatt in Lüderitz, die an diesem Sonntag geöffnet hatte, die Reparatur beider Vorderradreifen, die durch bis zu 5 cm lange Dornen der Kameldornbäume, die auf der Straße lagen, durchstochen waren. Frank, so der Name des Chefs, empfing uns 7.50 Uhr mit drei Angestellten. Er ließ zwei neue Schläuche (30.- €) einziehen. So waren wir guter Hoffnung, zwar verspätet, aber jetzt sorgenfrei die Gästefarm zu erreichen. Nachdem wir etwa 6 km von der Tankstelle entfernt waren, stellten wir bei mittlerweile 28° Grad im Schatten fest, beide Vorderreifen sind wieder defekt. Nach der eigenen Montage beider Ersatzräder, die wir mit uns führten, fuhren wir zur Werkstatt zurück. Hier bat man uns, die Diensthabende des Autovermieters Budget, die sich beim Gottesdienst in der Kirche aufhielt, um zwei neue Autoreifen zu bitten. Diese erhielten wir schließlich auch für den Preis von 120.-€. Die Montage war gegen 11.45 Uhr beendet.

Auf der Strecke C 27 mehrere Kilometer hinter uns gelassen hatten, bemerkten wir, dass der Reifen des linken Hinterrads Luft verlor. So wechselten wir schließlich auf einer instabilen Schotterunterlage den noch einzigen Reservereifen und fuhren zum Ziel.

Inmitten eines großzügig angelegten Gartens wohnten wir in einem der sechs angebotenen Doppelzimmer - jedes mit eigenem Bad und WC. Die Farm verfügte über eine ausgezeichnete Küche, in der auch viele farmeigene Naturprodukte von der Gastgeberin persönlich, schmackhaft und delikat zubereitet wurden. Selbstverständlich waren auch hervoragende südafrikanische Weine und diverse alkoholische Getränke erhältlich.
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Blick in das Farmgelände (21.07.03)
Der Farmbesitzer bot uns am nächsten Tag an, mit dem Jeep durch interessante Teile seines Farmgeländes mitzufahren, was wir auch taten. Nach einem guten Frühstück starteten wir um 10.00 Uhr die Tour und waren gegen 12.45 Uhr wieder in der Farm. Danach wurde uns das Mittagessen auf der Terrasse serviert. Im Gelände befanden sich mehrere Schafherden, die von Hirten wegen der Raubkatzen (Geparde und Leoparden) bewacht wurden. Besonders beeindruckend waren die riesigen Webervogelnester, die in einzeln stehende Bäume eingewebt waren.

Den Nachmittag nutzten wir zu einem 3 km langen Spaziergang im Farmgelände, wo sich eine stillgelegte Kupfermine befindet. Sie ist eine der ältesten Minen des Landes. Die Landschaft liegt inmitten von Vulkangestein. 1860 zog es den schottischen Geologen Sinclair an diesen Ort. Daher hat die Gästefarm auch ihren Namen. 1870 begann man mit dem Schürfen des Kupfers. Außer Kupfererz wurde später auch Erdbeerquarz abgebaut und zur Verarbeitung von Schmuck nach Idar Oberstein in Deutschland geschickt.
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Namib Naukluft Lodge (22.07.03)
Von der Gästefarm Sinclair führt die C 27 direkt nach Sesriem. 60 km nördlich von Sesriem, liegt auf einer von Felsen umgebenen Ebene unsere nächste Unterkunft, die Namib Naukluft Lodge. Sie ist Ausgangspunkt für Ausflüge in das Sossusvlei.

Afrikanisches Dekor, gemischt mit europäischem Flair, kennzeichnet diese Lodge. Dazu gehören ein kleiner Swimmingpool und großzügige Aussichtsterrassen. Man ist in Zimmern untergebracht, die über Dusche/WC und eine Veranda verfügen. Gegen Gebühr kann man im Allradfahrzeug Ausflüge nach Sossusvlei und in einen naheliegenden Mamorsteinbruch unternehmen.
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Sossusvlei und Sesriem Canyon (23.07.03)
An diesem Tag mussten wir bereits um 4.30 Uhr aufstehen. 5.00 Uhr wurde gefrühstückt, und 5.30 Uhr erfolgte die Fahrt mit einem Jeep in das Sossusvlei. Das Vlei ist Teil der mehr als 300 Kilometer langen und 140 Kilometer breiten endlosen Dünenlandschaft. 6.30 Uhr ging die Sonne auf, sodann wurden die Tore in den Namib Naukluft Park mit nahezu 50.000 Quadratkilometern Afrikas größter Nationalpark, geöffnet. Der Weg zum Vlei ist nur mit einem Permint und Spezialfahrzeug möglich. Das Sossusvlei liegt rund sechzig Kilometer vom Parkeingang entfernt. Die Straße bis dorthin wurde geteert und ist in einem guten Zustand. Am Ende der Strecke befindet sich unter einigen Kameldornbäumen ein Parkplatz, wo wir rasteten. Weiter ging es die letzten fünf Kilometer durch tiefen Sand mit unserem Jeep, der Allradantrieb besaß.

Das Sossusvlei ist eine von Namibsand-Dünen umschlossene beige Salz-Ton-Pfanne, Vlei genannt.

Die umgebenden orangefarbenen Dünen zählen mit bis zu über 380 Meter Höhenunterschied gegenüber der Pfanne zu den höchsten der Welt. Die orange Farbe des Sandes wird durch Eisenoxid hervorgerufen.

Trotz der extremen Lebensbedingungen gibt es im Sossusvlei viele an die Wüste angepasste Lebewesen. Neben Säugetieren wie dem Spießbock und dem Wüstengoldmull sind es u. a. auch die Anchieta-Sandeidechse, der Nebeltrinker-Käfer und die Puffotter. Besonders häufig wachsen Kameldornbäume entlang der Wasseradern.

Nachdem wir den Park verlassen hatten, fuhren wir zum vier Kilometer entfernten Sesriem Canyon. Der Tsauchab-Fluss hat hier eine rund einen Kilometer lange und 30 Meter tiefe Schlucht in das Gestein hineingefressen. Oberhalb des Canyons kann man über einen kleinen Pfad in die Schlucht hinabsteigen. Gerade bei großer Hitze, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, spendet die an einigen Stellen nur zwei Meter breite Schlucht angenehmen Schatten. Durch das einfallende Licht entstehen an den steilen Felswänden beeindruckende Schattenspiele. In der Regel ist das Flussbett hier trocken und es gibt lediglich einige mit Wasser gefüllte Tümpel, die von den Tieren als Wasserstellen genutzt werden.
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Walvis Bay und Swakopmund (24.07.03)
Swakopmund war unser nächstes Ziel. Wir fuhren auf der C 14 über den Kuiseb-Pass durch den Namib Naukluft-Nationalpark nach Walvis Bay (Walfischbucht) einer Stadtgemeinde an der Walfischbucht in der Region Erongo. Hier leben nicht nur ca. 62 000 Menschen, sondern hier befindet sich auch der bedeutendste Seehafen Namibias. Bevor wir zu unserer Unterkunft (Rapmund Hotel Pension) fuhren, besuchten wir noch die Lagune südlich der Stadt Walvis Bay. Hier befindet sich ein international bekanntes Vogelschutzgebiet mit dem bedeutendsten Wattbereich im südlichen Afrika. Sie bietet bis zu 160.000 Vögeln Schutz. Über 80 % aller Flamingos im südlichen Afrika ernähren sich aus dieser Lagune. Man gewinnt in der Lagune auch Salz.

Von Walvis Bay bis zur Stadt Swakopmund waren es noch rund 30 Kilometer. Swakopmund hat etwa 45.000 Einwohner und liegt in der Wüste Namib, direkt am Atlantik nahe der Mündung des Flusses Swakop. Hier ließen wir als erstes unser defektes Reserverad austauschen, um auf den nächsten Strecken wieder beruhigt zu fahren.

Danach unternahmen wir einen Stadtbummel, tranken in einem deutschen Cafe unseren obligatorischen Kaffee und ließen uns die Schwarzwälder Torte schmecken.

Am Abend besuchten wir mit einer liebenswerten Schweizer Familie, die wir in der Gästefarm Sinclair kennengelernt haben und mit der uns bis heute eine herzliche Freundschaft verbindet, ein Restaurant am Strand von Swakopmund.
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Swakopmund (25.07.03)
Den Tag verbrachten wir in Swakopmund um einzukaufen und uns die Kleinstadt näher zu betrachten. Zudem ließen wir einen weiteren Ersatzreifen bereitstellen. Zudem kauften wir uns das Ticket für eine Tagestour in die Mondlandschaft bei Swakopmund.
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Mondlandschaft (26.07.03)
Da wir am Vortag bei „Charly Tour“ den Ausflug in die Mondlandschaft und zu den Welwitschia-Pflanzen gebucht hatten, konnten wir in aller Ruhe unser Frühstück genießen, denn wir fuhren erst 9.00 Uhr ab. Neben uns zweien war noch ein französisches Ehepaar im Jeep, den Wolfgang fuhr. Er verfügte über gutes geologisches und biologisches Wissen zu dieser überwältigenden Landschaft, in der wir uns bis 16.00 Uhr aufhielten. Mittagessen stand in einem trockenen Flussbett unter riesigen Akazienbäumen auf dem Programm.

Als Mondlandschaft wird ein nahezu vegetationsloses Gebiet, welches ausschließlich von Steinen, bizarren Steinformationen, Staub, Geröll oder Sand bedeckt ist, bezeichnet. Diese Landschaften auf der Erde sind meist die Folgen eines Vulkanausbruchs oder einer fortgeschrittenen Bodenerosion. Die Mondlandschaft bei Swakopmund entstand vor ca. 450 Millionen Jahren, wo der Swakop River sich in weiche Gesteinschichten gegraben hat. Dieses nahezu vegetationslose Gebiet vermittelt dem Besucher das Gefühl, er sei auf einem fremden Planeten. Diese völlig tot wirkende Landschaft ist voller Leben.

Die Welwitschia mirabilis ist eine eher unscheinbare, doch faszinierende Pflanze, von der vermutet wird, daß sie bis zu 2000 Jahre alt oder sogar älter werden kann. Sie kommt nur in der Namibwüste in Namibia und Angola vor, wobei es sich um zwei verschiedene Unterarten handelt. Die Welwitischia gehört zu den Sukkulenten. Sie ist in der Lage, Wasser zu speichern. Die genaue Art der Wasserversorgung ist jedoch noch nicht geklärt. Sie scheint sowohl Wasser aus der Luft als auch aus dem Boden aufzunehmen. Die Blätter breiten sich auf dem Boden aus und werden ungefähr 2,50 m lang. Es wurde aber auch schon von Exemplaren mit einer Länge von 7 - 8 m berichtet.
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Omaruru (27.07.03)
Von Swakopmund bis Omaruru war es nicht weit, zumal wir auf der geteerten B 2 bis Karibib gut voran kamen. Auch die Straße C 33 war ordentlich ausgebaut. Unterwegs gab es nicht viel Sehenswertes. So waren wir bereits um 12.15 Uhr im Central Hotel in Omaruru. Wir wählten diese Unterkunft, weil sie auf dem Wege zur Etoscha Pfanne günstig gelegen ist. Omaruru hat 6000 Einwohner. Der Ort gilt als Künstler- und Rentnerstadt Namibias.

Das Hotel bietet 7 Doppelzimmer und 5 Einzelzimmer in geschmackvollen und komfortabel eingerichteten Bungalows mit Terrasse, Klimaanlage, Bad und Telefon. Da wir die einzigen Gäste waren, erlebten wir eine ungestörte Atmosphäre. Im Restaurant bot man uns eine abwechslungsreiche deutsche Küche.
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Gowati Lodge (28.07.03)
Der Weg zur Gowati Lodge führte über Uis (C36) auf die C 35 nach Khorixas, das im Herzen des Damaralandes auf halbem Weg zwischen der Skelettküste und dem Etosha Nationalpark liegt. Das Hotel ist ein idealer Ausgangspunkt zu den berühmten Felszeichnungen von Twyfelfontein, zum Brandberg, zu den Orgelpfeifen und dem Versteinerten Wald. Das alles strichen wir aus unserem Programm, weil wir hier nur eine Nacht blieben, um uns ein anderes zusätzliches Quartier zu suchen.

Die Zimmer der Gowati Lodge hatte man einen Tag vor unserer Ankunft mit einer Flüssigkeit gestrichen, die unerträglich roch und uns im wahrsten Sinne des Wortes vertrieb. So fuhren wir zur 75 km entfernten Vingerklip-Lodge und buchten für den nächsten Tag einen Bungalow.

Unterwegs begegneten uns Hererofrauen und Donkeykarrenfahrer. Die von Eseln gezogenen Karren sind ein fester Bestandteil des Lebensstils und der Kultur Namibias und bestimmen gewissermaßen das Tempo im gemächlichen ländlichen Alltag. Das Gefährt bringt die Menschen von Dorf zu Dorf oder zu Wasserlöchern und Kliniken, manchmal sieht man sogar Kinder damit zur Schule fahren. Auf Eselskarren werden lebenswichtige Güter wie Wasser und Feuerholz transportiert.
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Vingerklip Lodge (29.07.03)
Ohne in der Gowati Lodge zu frühstücken, standen wir bereits um 6.00 Uhr auf, weil der Gestank im Zimmer unerträglich war und setzten uns auf eine Bank, um auf die Öffnung der Tankstelle zu warten. 9.15 Uhr füllte man uns den Tank und wir fuhren zur Vingerklip Lodge, wo wir uns wohlfühlten und den ganzen Tag genossen.

Die Lodge ist ein Ort geheimnisvoller Stille mit einer vom Wind geformten Felsformation und einer wunderbaren Aussicht. Eingebettet in ein Tal, in dem die Zeit stillzustehen scheint, liegt auf der 3000 ha großen Farm „Bertram“ die Vingerklip Lodge, umgeben von einem Wildzaun zum Schutz der Tiere. In unmittelbarer Nähe der Lodge befinden sich im 1600 ha großen privaten Wildreservat drei Wasserstellen. Die größte davon wird nachts angestrahlt. Verschiedene Wildtierarten, einschließlich Giraffen, Eland, Zebra, Kudus, Oryx, Sprinböcke, Impala, Warzenschweine, Affen und Steinböcke besuchen die Wasserstellen und können oft auch bei Spaziergängen gesichtet werden.

Die spektakuläre Fingerklippe, ein 35 Meter hoher Konklomeratfels, auch Steinfinger genannt, ist weithin sichtbar. Stolz erhebt sich der Fels über dem Tal der Ugab-Terrassen in einer uralten Landschaft. Das Restaurant bot eine exquisite Küche und erlesene Weine. Den Gästen stehen zwei Swimmingpools zur Verfügung. Jedes der 22 Zimmer in den 11 strohgedeckten Doppel-Bungalows ist individuell gestaltet und so ausgestattet, dass es den Erwartungen der Reisenden gerecht wird. Jede Wohneinheit verfügt über eine eigene kleine Terrasse.
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Okaukuejo Camp (30.07.03)
Von der Vingerklip Lodge fuhren wir über Outjo auf der C 38 nach Okaukuejo zum Anderson Gate des Etosha Nationalparks. In Outjo begeneten wir zwei Himbafrauen, die Souveniers verkaufen wollten.

Im Okaukuejo Camp hatten wir einen wunderschönen Bungalow, der nur 50 m vom beleuchteten Wasserloch entfernt lag. So nutzten wir den ganzen Nachmittag und auch ein paar Abendstunden, um das Kommen und Gehen der unterschiedlichsten Tierarten zu beobachten.
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Auf Fotopirsch in der Etosha Pfanne (31.07.03)
Nach dem Frühstück unternahmen wir die erste Tour durch den Nationalpark. Nach der Mittagsruhe folgte eine zweite Safari mit dem eigenen Auto. Wir begegneten vielen Tieren.
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Vom Okaukuejo Camp über Halali nach Namutoni (01.08.03)
Wir verließen das Okaukuejo Camp und fuhren nach Halali. Hier hielten wir uns längere Zeit auf und nahmen das Mittagessen ein. Halali liegt zwischen Okaukuejo und Namutoni am Fuß eines Dolomithügels und ist umgeben von schattigen Mopanebäumen.

Danach ging es zum Fort Namutoni, einer im Südosten des Etosha-Nationalparks gelegenen ehemaligen Polizei- und Militärstation. Hier blieben wir zwei Nächte. Unterwegs ließen wir uns genügend Zeit, an verschiedene Wasserlöcher zu fahren, um Tiere zu beobachten.Die erste Nacht verbrachten wir in einem primitiven Einzelbungalow, die zweite direkt im Fort, in weitaus besser ausgestatteten Zimmern.
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Foto-Pirschfahrt bei Namutoni (02.08.03)
In unserer zweiten Unterkunft verbrachten wir eine ruhige Nacht. Diesen Tag nutzten wir zu ergiebigen Pirschfahrten. Im Fort lag ein Buch aus, wo man Tages-Tierbeoabachtungen niederschreiben kann und somit anderen Touristen Hinweise gibt, was man an bestimmten Orten des Nationalparks gesehen hat.

Wir fuhren zu einer Stelle, wo Löwen ein Zebra am Vortag gerissen hatten und hatten großes Glück, den Raubkatzen ganz nah zu sein. Danach besuchten wir mehrere Wasserlöcher, wo eine Fülle von durstigen Tieren zu sehen war.
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Über Tsumeb zum Waterberg (03.08.03)
Gegen 7.30 Uhr verließen wir Namutoni und fuhren zunächst nach Tsumeb. Die Gemeinde Tsumeb ist eine Minenstadt und hat etwa 19.000 Einwohner. Die Stadt liegt etwa 400 Kilometer nördlich der Hauptstadt Windhoek 1310 Meter ü.d.M. im sogenannten Otavi-Dreieck, dem landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebiet der Otaviberge mit hohen Niederschlagszahlen. Angebaut werden vor allem Mais und Weizen, aber auch verschiedene Gemüsesorten und Obst. Tsumeb lebt vorwiegend vom Bergbau. Schon die Buschmänner fanden hier – in einem 12 Meter hohen Malachit Hügel – Kupfer und tauschten es mit den Ovambos gegen Tabak ein. Um 1900 begann man mit dem industriemäßigen Bergbau von Kupfer, Blei, Silber, Zink und Kadmium. Der Erzgang von Tsumeb – er ist vulkanischen Ursprungs – enthält jedoch weitaus mehr Minerale, zum Teil sehr seltene. Insgesamt wurden 217 verschiedene Minerale gezählt. Nirgends auf der Welt wurde bislang eine solche Vielfalt gefunden. Die Mine ging 1998 in Konkurs, ist aber mittlerweile wieder in Betrieb.

Wir besuchten Tsumeb Cultural Village am südlichen Stadtrand. Eine Open-Air-Ausstellung zur Geschichte und Kultur der verschiedenen ethnischen Gruppierungen Namibias (Himba, San, Owambo, Kavango, Caprivi, Herero, Nama, Damara).

Unsere Strecke war so geplant, dass wir den Hoba-Meteorit im Programm hatten. Er ist der bislang größte auf der Erde gefundene Meteorit. Er befindet sich auf dem Gelände der „Hoba“-Farm in den Otavibergen, etwa 20 km westlich von Grootfontein in Namibia.

Die Angaben über das Gewicht schwanken zwischen 50 und 60 Tonnen. Seine ursprünglichen Abmessungen waren 2,70 m × 2,70 m × 0,90 m. Der Meteorit schlug vor ca. 80.000 Jahren auf der Erde ein und liegt immer noch in der ursprünglichen Position. Sein geschätztes Alter beträgt 190 bis 410 Millionen Jahre.

Der Meteorit besteht zu ca. 82 % aus Eisen, zu ca. 16 % aus Nickel und zu ca. 1 % aus Cobalt. Darüber hinaus enthält er eine Reihe von Spurenelementen. Das Erdreich um den Meteoriten wurde ausgegraben und eine Art Amphitheater angelegt.

Gegen 15.00 Uhr waren wir in unserem Quartier Waterberg, wo wir zwei Tage blieben. Der Waterberg ist ein markanter Tafelberg in Namibia, nördlich von Windhoek. Er ist etwa 48 Kilometer lang und 15 Kilometer breit und überragt seine Umgebung um fast 200 Meter. Heute ist auf dem 40.500 ha großen Plateau des Waterbergs und um dieses herum ein Nationalpark eingerichtet, auf dem man unter anderem geführte Wanderungen unternehmen kann. Die namibische Regierung hat 1989 um die ehemalige deutsche Polizeistation das Waterberg Camp (ehemals Bernabé-de-la-Bat-Camp) für Touristen eingerichtet, welches mittlerweile von Namibia Wildlife Resorts betrieben wird.

Besonders bekannt wurde der Ort durch die Schlacht am Waterberg am 11. und 12. August 1904 während des Aufstands der Herero.
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Waterberg (04.08.03)
Am Vormittag unternahmen wir eine Wanderung in das Umfeld unseres Quartiers und besuchten den Soldatenfriedhof. Am Nachmittag buchten wir eine Safari in ein Rappenantilopen-Schutzgebiet, das mit dem Jeep erreichbar war. Die Fahrt begann 14.00 Uhr und endete 18.00 Uhr.
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Vom Waterberg nach Groß Barmen (05.08.03)
Nach anstrengenden Reisetagen planten wir einen Tag in Groß Barmen ein, wo es in einem Hallenthermalbad einige Kilometer westlich von Okahandja heiße Quellen gibt. Das warme, schwefelige Heilwasser wird in ein Innen- und ein Außenbecken geleitet.

Aus einer Tiefe von 2.500 m sprudelt das Wasser hervor und wird von 65° auf 41° C abgekühlt, so daß die Besucher darin baden können. Allerdings sollte man vor dem Betreten des Bades die Anzeige beachten: Temperaturen über 40 °C sind keine Ausnahme. Das Wasser ist sehr fluorid- und glaubersalzhaltig, es riecht etwas nach Schwefelwasserstoff und hilft bei Rheumabeschwerden. Einladend ist das große, verglaste Thermalbad mit Massagedüsen, einem Wasserfall und Liegen, auf denen man sich entspannen kann.
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Daan Viljoen-unsere letzte Unterkunft (06.08.03)
Von Groß Barmen zum Daan-Viljoen-Wildpark war es nicht sehr weit. Der Park ist ein 39,53 km² großes Naturschutzgebiet in Namibia an der Hauptstraße C28 etwa 24 Kilometer westlich von Windhoek. In ihm befindet sich der Augeigas-Damm mit Stausee.

Der Wildpark besteht seit 1962 und ist Teil des Khomashochlandes mit zahlreichen steilen Bergen, Tälern, Hochland-Savannen und Dornbüschen. Der Park ist bekannt für die vielen Vogelarten, die hier zu finden sind. Es bestehen zwei Wanderwege.

Wir wählten diesen Ort, weil wir in Windhoek nicht übernachten wollten. Der Park bietet Besuchern einige Möglichkeiten dort zu übernachten. Wir hatten ein gemütliches, gut ausgestattetes Zimmer.
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Windhoeks Heinitzburg (07.08.03)
In den Morgenstunden fuhren wir eine kurze Strecke durch den Daan-Viljoen-Wildpark. Uns begegneten Kuhantilopen, Zebras, Giraffen, Gnus, Oryx, Springböcke, Warzenschweine und viele Vogelarten.

Danach fuhren wir nach Windhoek, das 25 km entfernt liegt, um ein paar Einkäufe zu tätigen und am Nachmittag in der Heinitzburg gemütlich Kaffee zu trinken. Das Hotel liegt in einem Villenviertel auf einem Hügel über der Stadt. Die Heinitzburg ist eines der drei Schlösser auf Windhoeks Luxushügel. Sie wurde im Jahre 1914 gebaut. Das Schloss zeigt typische Burgenstrukturen: verdrehtes Treppenhaus, Bleifenster, Zinnen sowie eine mittelalterliche Optik und einen einmaligen Blick über Windhoek.

Das bezaubernde Burghotel hat einen atemberaubenden Blick auf Windhoek und bietet den Charme Europas aus dem 19.Jahrhundert verbunden mit modernem Komfort.
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Heimflug nach Deutschland (08.08.03)
An unserem letzten Tag in Namibia hielten wir uns im Daan-Viljoen-Wildpark noch bis etwa 10.30 Uhr auf und fuhren dann nach Windhoek. Bei einem gemütlichen Stadtbummel besuchten wir mehrere Geschäfte, deren Besitzer Deutsche waren.

Das Mittagessen nahmen wir in der Heinitzburg ein. Danach fuhren wir zum etwa 40 km entfernten Flughafen Windhoeks und gaben um 14.30 Uhr unseren Mietwagen ab. Bis zum Abflug hielten wir uns auf dem Flughafen auf. Dabei klärten wir die Zollformalitäten, um uns für die gekauften Waren, die Mehrwertsteuer zurückzuholen.

Der Flug nach Frankfurt verlief ohne Probleme, allerdings mit einem dürftigen Service an Bord. In den Morgenstunden des 9. August waren wir wieder in der Heimat.
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